Neubau der Kinderchirugie – Wien – Österreich
TOMS ZT GmbH | Österreich
Im Rahmen der Fertigstellung des Wiener AKHs wurde der letzte Baustein mit dem Neubau der Kinderchirurgie vervollständigt.
Die Klinik wurde durch Moser Architekten geplant. Bauherr war die Firma VAMED Medizintechnik, ausführende Baufirma war die Firma HABAU.
Das inmitten des AKH-Komplexes situierte neunstöckige Gebäude mit zwei Untergeschossen und insgesamt fast 15.000 Quadratmeter BGF wurde eng zwischen bestehende Gebäude und Versorgungskollektoren hineingesetzt.
Die größten Herausforderungen lagen einerseits in der komplexen Durchführung von Baugrubensicherung und Herstellung der Untergeschosse. Des Weiteren wurde zur Beschleunigung der Bauzeit ein Großteil der aufgehenden Geschosse in Fertigteilbauweise errichtet.
Grundlegend für ein Gebäude dieser Größenordnung ist der Nachweis der vertikalen Lastableitungen sowie der Horizontalaussteifung, dazu speziell auch der Erdbebennachweis nach EUROCODE.
Das Gebäude besteht aus jeweils zwei in beide Hauptrichtungen orientierten Aussteifungswandscheiben in Form eines Doppelkreuzes. Die Decken sind als punktgestützte Flachdecken mit Durchstanzbewehrungen konzipiert.
Auf dem obersten Geschoss ist eine Aufstockung in Form einer 5 Meter hohen Haustechnik-Einhausung in Stahlbauweise vorgesehen.
Des Weiteren wurden zwei Stahlbrücken – eine davon doppelgeschossig – zur Verbindung mit den bestehenden Nachbargebäuden entworfen und bemessen.
Ein interessanter Nebenaspekt lag in der Herstellung der Untergeschosse mittels Deckelbauweise. Dazu musste die Decke auf mehrere Lastfälle im Bauzustand zusätzlich bemessen werden.
Scia Engineer konnte einen wesentlichen Beitrag zur Optimierung des Projekts leisten.
Vom Stadium der Vorbemessung bis zur Ausführung war die Erstellung eines realistischen 3D-Modells nur mit Hilfe einer leistungskräftigen Software möglich.
Auch die Vielzahl an Änderungen in letzter Minute durch Haustechnik und Medizintechnik konnten durch die Anpassung und Neuberechnung des Scia-Modells effizient nachverfolgt werden.
Im Speziellen mussten hohe Punktlasten von bis zu 10 Tonnen über die Decken abgetragen werden. Dazu war auch der Verkehrsweg vom Anlieferungspunkt bis zum definitiven Einbauort zu berücksichtigen.
Auch prinzipielle Fragen wie Deckenoptimierungen durch höhere Betonfestigkeitsklassen konnten nur mit einem 3D-Modell in einer sinnvollen Zeitspanne mit minimalem Aufwand realisiert werden.
Die wesentliche Arbeit lag bei der detaillierten Erstellung des Modells, wofür ein wochenlanger Aufwand des Statikers notwendig war. Dieser Aufwand konnte jedoch während der Ausführung durch die effiziente Nutzung und Anpassung des Modells bei Weitem kompensiert werden, sodass am Ende sowohl der Planer, als auch der Auftraggeber, von den Scia Programmen profitiert hat.
Beilage: Kinderchirurgie Wien.pdf